· 

Baustein-Update "Stadt-teil-habe": Im Viertel entsteht Vertrauen

Trotz erschwerter Startbedingungen (Stadtteilarbeit während einer Pandemie? Herausforderung!) geht es in unserem Quartiersprojekt Stadt-teil-habe mittlerweile rund - und damit auch in den Frankfurter Westen. Drei Nachmittags-AGs haben sich an Schulen in drei Stadtteilen etabliert - in Höchst, Griesheim und im Gallus. Seit Oktober 2021 schlüpfen die teilnehmenden Jugendlichen zwischen elf und 16 Jahren dort in die Rolle neugieriger Entdecker*innen: Jugendhäuser, Vereine, Sportplätze, Parks und andere coole Ecken - welche Angebote gibt es im Stadtteil und welche noch nicht? Damit die Jugendlichen genau diese Fragen beantworten können, hat das Stadt-teil-habe-Team Inspektionsbögen entwickelt. Hier wird ganz einfach markiert: Gefällt mir der Ort? Was brauchen wir hier noch? Dabei immer zur Hand: der Stadtteil-Ausweis. Auf ihm sammeln die Jugendlichen mit jedem neu entdeckten Ort einen weiteren Stempel.  

 

Voll bepackt auf der Suche nach Lieblingsorten

Wo viele Jugendliche wöchentlich mehrere Stunden im Viertel unterwegs sind, da gibt es viel zu schleppen. Davon können Trainee Steffen, Sozialpädagoge im Anerkennungsjahr Dominic und die Scouts Nergiz und Carla ein Lied singen. Um sich die Arbeit zu erleichtern, hat das Team mehrere Stadtteil-Koffer angeschafft. Große, stabile Alukoffer, die nicht nur mit den Inspektionsbögen und Ausweisen gefüllt sind, sondern auch mit Straßenkreide, Picknickdecken, Regencapes und Samenbomben.

 

Durch die gemeinsamen Erlebnisse hat sich zwischen den Jugendlichen und dem ZuBaKa-Team eine richtige Bindung entwickelt. "Die Jugendlichen erkennen die Scouts als weitere außerschulische Bezugsperson an und besprechen mit ihnen Themen, die sie in ihrem Stadtteil beschäftigten", erzählt Projektleitung Stefan. "Es geht zum Beispiel um Sicherheit auf dem Nachhauseweg oder um besondere Lieblingsorte der Jugendlichen - wie zum Beispiel die Stadtteilbibliothek." Eine besondere Form von Feedback ist weiterhin die Tatsache, dass die Jugendlichen nicht nur rege, sondern auch regelmäßig und an den AGs teilnehmen - und das obwohl sie gar nicht immer als Pflichtprogramm im Schulalltag verankert sind.  

 

Learnings und Lust auf die Zukunft

Eine komplett von der Schule losgelöste Stadtteil-AG gibt es bislang noch nicht. Zwar wurde im Gallus der Versuch einer außerschulischen Stadtteil-AG gestartet, doch musste diese nach einer vielversprechenden Anfangsphase zunächst auf Eis gelegt werden. An interessierten Teilnehmenden mangelte es nicht, doch die Frage nach einem für alle gleichermaßen passenden Treff- und Zeitpunkt wurde immer schwieriger. “Dafür starten wir dann im zweiten Halbjahr eine schulische Stadtteil-AG im Gallus”, erklärt Stefan mit Blick nach vorn.   

Doch bevor es dazu kommt, plant das Stadt-teil-habe-Team erst einmal das Osterferiencamp. Diesmal soll es um die Unterschiede zwischen Stadt und Land gehen. Shoppen, Freizeit, öffentlicher Nahverkehr - wo schneidet die Stadt besser ab, wo die ländliche Region? Wir sind gespannt, zu welchem Urteil die Camp-Teilnehmer*innen kommen und wünschen ganz viel Spaß! 

Der Zukunftsbaustein “Stadt-teil-habe” wird gefördert vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) sowie vom Amt für multikulturelle Angelegenheiten Stadt Frankfurt am Main (AmkA).

Kommentar schreiben

Kommentare: 0