· 

Aus der Prakti-Perspektive: Eine Unterrichtseinheit á la ZuBaKa

Mein Name ist Julia Kropf. Ich gehe in die 9. Klasse und bin gerade für zwei Wochen Schülerpraktikantin bei ZuBaKa. An meinem dritten Tag hatte ich das Glück, einer ZuBaKa-Unterrichtseinheit an der Käthe-Kollwitz-Schule in Offenbach beiwohnen zu dürfen. Diese Unterrichtseinheit entstammt dem Zukunftsbaustein “Mitmachen & Durchstarten” und handelte von einem Thema, das sich die Schüler*innen selbst ausgesucht haben: Kultur. 

 

Bevor es losging, gab es jedoch eine kleine Verwirrung, weil wir im falschen Raum waren. Sobald die Schülerinnen uns gefunden hatten, konnte der Unterricht aber auch schon beginnen. Die Teenagerinnen, die diesen ZuBaKa-Kurs auf freiwilliger Basis besuchen, schienen sich richtig zu freuen, die ZuBaKa-Trainee Sarah und den Scout Naim zu sehen und mit ihnen in die 90-minütige ZuBaKa-Einheit zu starten. Angefangen wurde mit einem Begrüßungsritual. In diesem Ritual wurden sechs Bilder an das Smartboard projiziert und alle sollten erklären, welches Bild ihre Stimmung am besten beschreibt und, wenn möglich, warum. Manche der Schülerinnen wollten unbedingt von selbst erzählen, wie sie sich fühlen, andere mussten dazu aufgefordert werden. Doch am Ende konnten alle ein Bild benennen und sagen, warum sie sich so fühlen. Eine Schülerin erzählte begeistert, dass sie sehr froh sei, nach zwei Jahren des Wartens nun endlich in Deutschland zur Schule gehen zu dürfen. Es war erst ihr zweiter Tag. Es hat mich zum Nachdenken angeregt, dass es Menschen gibt, die so lange auf ihr Recht auf Bildung warten müssen und sich dann so darauf freuen, während andere die Möglichkeit, in die Schule zu gehen, gar nicht wertschätzen. 

Smartphone und Internet: wichtige Werkzeuge im Unterricht

Danach sollten alle mit ihren Handys auf einer Weltkarte zeigen, an welchem Ort sie jetzt gerade gern wären und mit einem Bild verdeutlichen, was sie dort am liebsten machen würden. Anschließend sollten sie den anderen ihre Wahl erklären. Es war sehr interessant zu sehen, dass alle aus den verschiedensten Gründen an die unterschiedlichsten Orte wollten. Eine Schülerin wollte zum Beispiel zum Shoppen nach Paris und London. 

 

Im Anschluss gab es ein Kahoot-Quiz. Das ist ein Quiz, in welches sich die Teilnehmenden über ihre Smartphones online einloggen können, um an einer Art Game-Show teilzunehmen, die dann direkt im Klassenzimmer stattfindet. Das Kahoot-Quiz der Stunde war dem Thema Kultur gewidmet - mit dem Schwerpunkt Japan, da dies der Fokus der aktuellen Unterrichtseinheit war. Es wurde beispielsweise nach der Hauptstadt von Japan gefragt. Über das Kahoot freuten sich alle und sie waren überraschend ambitioniert, so viele Fragen wie möglich richtig zu beantworten. 

 

Schreibtraining mit Wikipedia und Hilfe von Sarah und Naim

 Am Ende des Kahoots sollte jede der anwesenden Schülerinnen mindestens ein Wort aufschreiben, das ihr zum Thema Japan einfiel. Es kamen Begriffe wie Sushi, Anime, Samurai, Reis und Algen. Danach sollten alle ihren Begriff ein wenig bei Wikipedia recherchieren und in ein paar kurzen Sätzen aufschreiben, welche neuen Sachen sie nach dem Lesen gelernt haben. Mit dem Schreiben von Texten hatten alle ein bisschen Probleme, aber Sarah und Naim waren zur Stelle und versuchten, so gut wie möglich zu helfen. Denn trotz der Schwierigkeiten waren die Schülerinnen daran interessiert, Neues zu lernen und ihre Erfahrungen und ihr Wissen mit ihren Mitschülerinnen zu teilen. Eine Schülerin war sogar so begeistert von ihrem Begriff, dass sie sich, nachdem sie ihren Text geschrieben hatte, ausführlich mit Sarah über die verschiedensten Animes unterhielt. 

 

Währenddessen versuchte Naim, den anderen Schülerinnen bestimmte deutsche Wörter zu erklären, die sie nicht verstanden hatten. Dabei nutzte er Gestiken und einfache Umschreibungen. Dass alle Schülerinnen zumindest ein bisschen Englisch konnten, war beim Erklären auch sehr hilfreich. 

 

Am Ende lasen noch zwei Schülerinnen ihre Texte vor und dann war der Unterricht auch schon vorbei. Die anderen werden ihre Texte aber wahrscheinlich in der nächsten Stunde noch vortragen. Dann haben sie allerdings mehr Publikum im Klassenraum. Ab der folgenden Stunde bekommt die ZuBaKa-Einheit nämlich weiteren Schüler*innen-Zuwachs.

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0