ZuBaKa Prinzipien erklärt

Was bedeutet schüler*innenorientiert?

 In der Gestaltung der Workshops, Projektwochen, Unterrichtseinheiten etc. richten wir uns nach den Interessen der Schüler*innen. Wenn wir die Interessen nicht kennen, fragen wir sie ab. Vor allem bei der Gestaltung der Einstiege achten wir darauf, dass diese die Schüler*innen motivieren und wir ihnen damit einen Bezug zu ihrer Lebenswelt aufzeigen.

Positive Beispiele:

  • Vorstellung von Berufsfeldern entsprechend der Interessen der Schüler*innen, Einladung von Rollenvorbildern in den Unterricht (z.B. Ehemalige der Schule, Menschen mit Migrationsgeschichte, die von ihrem Werdegang erzählen können…)
  • Arbeit mit zielgruppennahen Medien wie TikTok, YouTube etc.: Erstellung von Videomaterial mit Fokus auf der sprachlichen Förderung
  • Training von Textverständnis zur Prüfungsvorbereitung anhand von Texten, die die Schüler*innen interessieren

Negative Beispiele:

  • Verwendung von Arbeitsblättern aus dem Internet oder aus Schulbüchern ohne Bezug (Bsp. Vokabular zu Spezialthemen, die im Alltag keinerlei Relevanz haben)
  • Vermittlung von detailliertem Fachwissen ohne Lebensweltbezug (Bsp. Fachvorträge bei Betriebsbesichtigungen)
  • hohes Abstraktionsniveau, das Schüler*innen überfordert (Bsp.: anspruchsvolle Feedbackformate, die noch nicht trainiert wurden)

Was bedeutet stärkenorientiert?

Wir nehmen die Stärken der Schüler*innen in den Fokus und bekräftigen sie in dem, was sie mitbringen, was ihnen liegt und sie gut können. Entwicklungsschritte zeigen wir ihnen auf, jedoch ohne in eine Defizitorientierung abzugleiten.

Positive Beispiele:

  • Korrekturen bei der (digitalen) Prüfungsvorbereitung: ausführliches Feedback mit Hinweisen, was alles bereits gut gelungen ist
  • individuelle Erwähnungen von Stärken/positivem Verhalten am Ende eines Feriencamps: jede*r SuS erhält Wertschätzung und Rückmeldung zu positivem Verhalten, das uns aufgefallen ist
  • nicht nur fachliches Know-How hat Bedeutung, Schüler*innen können ihre vielseitigen Fähigkeiten einbringen (Bsp. Moderation der Abschlussveranstaltung, sportliche Leistungen, künstlerisches Geschick)
  • Mehrsprachigkeit wird als wertvolle Ressource dargestellt und hervorgehoben

Negative Beispiele:

  • Verwendung von Arbeitsblättern aus dem Internet oder aus Schulbüchern ohne Bezug (Bsp. Vokabular zu Spezialthemen, die im Alltag keinerlei Relevanz haben)
  • Vermittlung von detailliertem Fachwissen ohne Lebensweltbezug (Bsp. Fachvorträge bei Betriebsbesichtigungen)
  • hohes Abstraktionsniveau, das Schüler*innen überfordert (Bsp.: anspruchsvolle Feedbackformate, die noch nicht trainiert wurden)

Was bedeutet sprachsensibel?

Wir nehmen Rücksicht auf die unterschiedlichen Sprachstände und gestalten unsere Einheiten so, dass möglichst alle – auch die ganz neuen – Schüler*innen folgen können.

Positive Beispiele:

  • Im Einstiegskreis liegen Satzanfänge in der Mitte, die SuS bei Bedarf nutzen können für ihren Check-In
  • in der Feedbackrunde gibt es unterschiedliche Optionen: Bildmaterial, visualisierten Wortschatz o.ä.
  • Arbeitsanweisungen erfolgen in simplen Satzkonstruktionen, Schachtelsätze und komplizierte Nebensatzkonstruktionen sowie Fremdwörter werden vermieden. Der Ablauf einer Übung wird visualisiert und vorgemacht.

Negative Beispiele:

 

  • undurchdachte Arbeitsblätter, die ein fortgeschrittenes grammatikalisches Verständnis voraussetzen
  • langer mündlicher Input ohne Visualisierung
  • offene Fragestellungen für die ganze Gruppe ohne Hilfestellungen und Entlastungen für Schüler*innen, die noch neu sind (Wie fühlt ihr euch heute? Was wünscht ihr euch? ohne Anhaltspunkte und Wortschatzentlastung)

Was bedeutet handlungsorientiert?

Wir setzen den Fokus darauf, dass Schüler*innen durch Projektarbeit selbst ins Handeln kommen. Dabei entwickeln SuS durch eigene Erfahrungen und das Umsetzen von Aufgaben neue Fähigkeiten und verankern ihre Fertigkeiten und ihr Wissen nachhaltig. Wissen wird praktisch erlebbar und direkt aktiv angewendet!

 

Positive Beispiele:

  • SuS erleben durch das Bauen von Seedbombs oder das Anlegen eines bienenfreundlichen Schulgartens, wie Umweltschutz konkret funktioniert
  • im Wertevermittlungsunterricht werden ethische Grundsätze und Kinderrechte durch kooperative Methoden, Rollenspiele etc. erfahr- und erlebbar gemacht
  • Auf der Berufsmesse entsteht ein Video als Dokumentation, durch das SuS ihre Moderations- und Interviewskills trainieren
  • In einem Projekt zur gesunden Ernährung kochen SuS gemeinsam gesunde Mahlzeiten und erfahren, wie gesunde Ernährung im Alltag umgesetzt werden kann

Negative Beispiele:

  • Wissen (z.B. zu demokratischen Rechten) wird nur abstrakt und theoretisch vermittelt
  • es finden keine Exkursionen zu außerschulische Lernorten statt

 


Was bedeutet partizipativ?

Die Schüler*innen haben die Möglichkeit, ZuBaKa Stunden inhaltlich und thematisch mitzugestalten. Wir bieten ihnen den Raum und die Unterstützung eine aktive, gestalterische und selbstwirksame Rolle einzunehmen. Auch die Lehrkräfte und Schulleitungen werden eingebunden und unsere Projekte entsprechend ihrer Bedarfe gestaltet.

 

Positive Beispiele:

  • eigene SuS-Projekte im Baustein Demokratie und Teilhabe
  • Befragung der SuS im Vorfeld zu ihren Bedarfen und Interessen
  • offene Konzepte der Beteiligung ohne Detailplanung im Vorfeld, die keine Flexibilität zulässt

Negative Beispiele:

  • es erfolgt keine schülernahe Reflexion und wir erfahren nichts darüber, was sie sich anders wünschen würden
  • die Konzeption unseres Projekts erfolgt ohne Einbindung der SuS und LuL ausschließlich auf Basis unseres eigenen Gefühls
  • die Lehrkräfte sind im Klassenraum mit anwesend, haben jedoch keine aktive, sinnvolle Rolle