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Gemeinsames Lernen, Gitarrenstunden und Graffiti: Einblicke in das Herbstferiencamp im Baustein Schulabschluss

Nachdem das neue Schuljahr so richtig ins Rollen gekommen ist, bieten die Herbstferien gewöhnlich eine perfekte Gelegenheit, wieder etwas Kraft zu tanken. Einige fleißige Neuntklässler*innen aus unserem Baustein Schulabschluss nutzten die Zeit jedoch auch, um sich auf die im Mai anstehenden Hauptschulprüfungen vorzubereiten und so ihre Chancen auf einen erfolgreichen Abschluss ihrer Schulausbildung zu verbessern. Denn: Der Abschluss scheint zwar momentan noch in weiter Ferne zu liegen, doch naht er schneller als man ahnen mag. Da kann die Vorbereitung gar nicht früh genug beginnen.  

 

Neue Gesichter, neue Freundschaften

“Jugendhaus Heideplatz” steht in großen, türkisfarbenen Buchstaben über den bodentiefen Fenstern an der Frontseite des Gebäudes, in welchem vom 26. bis 28. Oktober das Herbstferiencamp unseres Projekts Schulabschluss stattfand. Im Eingangsbereich des Jugendzentrums führt eine Treppe - vorbei an einer Vielzahl an Pflanzen - zu einem hellen, teilweise mit Fenstern überdachten Raum. In dieser einladenden Atmosphäre trafen sich die elf auf freiwilliger Basis teilnehmenden Neuntklässler*innen für Lerneinheiten in ihren drei Hauptfächern - begleitet natürlich von ihren ZuBaKa-Scouts. Das Besondere dabei: Obwohl die Schüler*innen von fünf verschiedenen Schulen stammten und sich untereinander zu Beginn des Camps zum größten Teil nicht kannten, wurden rasend schnell neue Freundschaften geschlossen. Yousra Hamzaoui-Kais, pädagogische Leitung im Baustein Schulabschluss, erklärt: “Ich war das erste Mal dabei und total positiv überrascht von der Gruppendynamik! Von Tag 1 an haben sich die Schüler*innen so gut verstanden, obwohl sie komplett Fremde waren. Das war wirklich schön zu sehen.” Dem stimmt auch Projektleiter Nikos Tsakmakis zu: “Eine so gut funktionierende Gruppendynamik gibt den Schüler*innen auch die Motivation dranzubleiben und immer wieder zu unseren Einheiten zu kommen - allein schon, um ihre neuen Freund*innen zu treffen.”

 

Abwechslungsreiche Lerneinheiten

Jeder Tag des Herbstferiencamps stand im Zeichen eines anderen Prüfungsfaches: Während die Schüler*innen am ersten Tag englische Texte entschlüsselt haben, wurde in der Mathe-Einheit am zweiten Tag auf Brüche in allen Grundrechenarten eingegangen. Am dritten Tag stand schließlich Deutsch mit dem Thema Lesestrategien und Textverständnis auf dem Plan. Die bearbeiteten Aufgaben stammten in allen drei Einheiten aus Abschlussarbeiten der letzten Jahre - so sollten die Schüler*innen direkt einen ersten Eindruck von möglichen Aufgaben, die im Mai auf sie warten könnten, bekommen. Um die Motivation der Schüler*innen anzustoßen, wurden zu Beginn jeder Einheit kleine Auflockerungsspiele eingebaut. In der Englisch-Einheit wurde zum Beispiel eine Runde Übersetzungs-Stille-Post gespielt, bei welcher abwechselnd die deutsche und englische Übersetzung eines Wortes weiter geflüstert wurde.

 

Sport, Musik und Spaghetti mit Tomatensoße

Trotz voller Konzentration bei Englisch, Mathe und Deutsch kam natürlich auch der Spaß nicht zu kurz: Nach 90 Minuten Lernzeit folgte jeden Tag ein genauso langer Freizeit-Block. Ob Zweifelderball in der Turnhalle oder Gitarren- und Schlagzeugstunde im Musikraum, ob Tischkicker-Turnier oder Billard-Session - im Jugendhaus Heideplatz wurde den Schülerinnen und Schülern einiges geboten und das ein oder andere Talent entdeckt. Da half es natürlich, dass die Räumlichkeiten des Jugendzentrums so einiges zu bieten haben. Am letzten Tag des Feriencamps wurde sogar ein gemeinsames Mittagessen, Spaghetti mit Tomatensoße, gekocht. Bei den Schüler*innen führte die Erkenntnis, dass das allseits bekannte und beliebte Gericht vegan ist, zu positiver Überraschung sowie zu Nachfragen über den Zusammenhang von Klima und Kochen.

 

Hier entstehen Kunstwerke

Doch das absolute Highlight - sowohl für die Schüler*innen als auch für die Scouts und Mitarbeitenden - war der Besuch der Naxoshalle, einem ehemaligen Fabrikgelände, welches nun für Kunst- und Kulturveranstaltungen genutzt wird. Im Freizeitblock des zweiten Tages konnten die Schüler*innen hier nach einer kurzen Führung mit Informationen zur Geschichte der Naxoshalle sowie zu Graffiti im Allgemeinen selbst kreativ werden und an den dafür vorgesehenen Mauern vor der Halle zu Graffiti-Künstler*innen werden. Zwar gab es auch vorgefertigte Schablonen, doch die meisten Schülerinnen und Schüler wollten ihre Bilder lieber selbst entwerfen und ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Von bunt verzierten Namen und Daten bis hin zu einem großen “Hello-Kitty”-Motiv entstand so eine Vielzahl an Kunstwerken. Einige Schülerinnen verpassten sogar ihren Handyhüllen ein Graffiti-Makeover. Kein Wunder also, dass einige der Neuntklässler*innen fest vorhaben, die Naxoshalle künftig auch auf eigene Faust noch einmal zu besuchen.

 

Nach dem Feriencamp ist vor dem Feriencamp

Insgesamt lässt sich also definitiv schließen, dass das Herbstferiencamp ein voller Erfolg war - in jeder Hinsicht. Und wie geht es nun für die motivierten Schüler*innen weiter? Bis zu den Abschlussprüfungen im Mai geht es im Baustein Schulabschluss Schlag auf Schlag mit weiteren Events weiter. Neben den regulären wöchentlichen Einheiten sind bereits ein gemeinsamer Weihnachtsmarktbesuch, ein Winterferiencamp und ein Osterferiencamp geplant. Letzteres wird natürlich besonders intensiv: Schließlich wird das der absolute Endspurt auf dem Weg zu den Prüfungen. Wir drücken auf jeden Fall jetzt schon alle Daumen! :-)

 

Das Hessische Kultusministerium und die Merck Family Foundation fördern das Projekt im Rahmen der Initiative “Löwenstark - Der BildungsKICK”

 

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